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Es werden Posts vom Juli, 2020 angezeigt.

(20) Das hab ich noch nie gemacht, das schaffe ich ganz sicher!

Es ist Montag! Zeit für einen Rückblick auf die vergangenen sieben Tage. Ehrlich gesagt erscheint mir eine Woche zur Zeit jeweils wie ein Monat, so viel ist hinein gepackt. Für gewisse Anteile dieser Tage finde ich ein Zitat von Pippi Langstrumpf passend: "Das hab ich noch nie gemacht, das schaffe ich ganz sicher!" Ich kann nicht alles davon hier erzählen, da Pastoren eine ganze Menge Arbeit in der Rubrik "Schweigepflicht" erledigen. Übrigens eine Sache, die mir besonders am Herzen liegt. Es ist schön, für Menschen da sein zu dürfen, die sich mit Sorgen und Herausforderungen an uns wenden. In den vergangenen Jahren habe ich dabei gelernt, dass Kriminalromane sich auch im wahren Leben ereignen - zum Glück nicht immer mit tödlichem Ausgang, aber oft nicht minder dramatisch. Nehmen wir also die etwa 40% "Geheimarbeit" weg, dann bleiben immer noch 60% Offiziersalltag, von dem ich berichten kann. Stichworte für diese Woche: 1.) Vom Brötchen zur Suppe. ...

(12) Pferde, Erdbeeren und innere Kämpfe

Der Soundtrack meines Lebens wird derzeit stark vom Musikgeschmack meiner Kinder gesteuert. Das Repertoire beinhaltet einen Song, der mir dieser Tage immer wieder durch den Kopf geht: "Vergiss nicht zu atmen" (O'Bros). Das Leben ist intensiv. In den vergangenen Wochen passierte für uns als Familie so viel, dass ich mich zeitweise gefragt habe, was geschieht, wenn die Dauer-"Action" nachlässt und ich wieder dazu komme, nachzudenken. An unserem Umzugstag von Berlin nach Chemnitz schrieb mir eine Kollegin: "Versuche dem Herzen Zeit zu geben... es kommt unbemerkt nach!" Ich muss nachrechnen, wenn ich herausfinden will, wie lange das jetzt schon her ist. Dreizehn Tage, die sich anfühlen wie zwei, und gleichzeitig wie eine Ewigkeit. Als wäre ich einer Kapsel entstiegen, die mich von einer Welt in die andere katapultierte - oder in einem Computerspiel in einem neuen Level gelandet, in dem ich gleich wieder voll damit beschäftigt bin, meine "Mission...

(7) Vertrau mir

So langsam werden die Stresshormone von einer Endorphinwelle weg gespült - oder was auch immer gerade an biochemischen Vorgängen in meinem Körper läuft. Es fühlt sich jedenfalls gut an!

(6) McTurtle und die Kleinkinder im Park

Montag! Ein guter Tag. Da liegt eine blitzblanke, neue Woche vor uns und wartet darauf, mit Erlebnissen gefüllt zu werden. Diese begann mit einem Termin, der die Baustelle im Haus betraf. Ein Statiker sollte sich die Sache anschauen. Ich habe von sowas zwar absolut keine Ahnung, interessiere mich aber natürlich erstmal für alles, was die Gegebenheiten vor Ort betrifft. Während eins unserer großen Kinder sich per Flixbus auf den Weg zu Freunden nach Berlin machte stand ich mit einem Ehrenamtlichen aus dem Korps auf dem Hof und erwartete den Bauprofi - der leider den Termin vergessen hatte und nicht erschien. Kurzerhand nutzten wir die überraschend freie Zeit, um ein weiteres Gebäude in Augenschein zu nehmen, das der Heilsarmee in Chemnitz gehört. Es befindet sich in einem anderen Stadtteil, einem Wohngebiet mit eher schlechtem Ruf. Momentan wird es kaum genutzt. Ein leeres Gebäude weckt in mir immer tausend Ideen - ich würde nur jemanden benötigen, der Lust hat, sein Geld hinein zu...

(5) Gottesdienst und Bundestag

"Endlich Sonntag, danke, Gott..." Diese Liedzeile der O'Bros höre ich, als Mutter eines eingefleischten O'Bros-Fans über Gebühr häufig, und meist kann ich sie schmunzelnd mittragen. Heute allerdings war ich nicht ganz so optimistisch, was die Sonntagsgefühle betraf. Es begann damit, dass 2/6 der Kinder heimwehgeplagt in Tränen zerflossen, als Matthias um 10.30 Uhr den Livestream des Gottesdienstes von Korps Berlin-Südwest auf dem Laptop laufen ließ. Heute sollte unser erster Gottesdienst außerhalb der Gemeinde stattfinden, mit der wir die vergangenen sechs Jahre so vertraut waren. "Ich werde die Gemeinde so vermissen", stellte der Fünfzehnjährige wehmütig fest (er gehörte nicht zu der 2/6 Weineinheit). "Ich habe mich dort immer so richtig geborgen gefühlt. Wie eine Erweiterung der Familie war das eben." Wie wird das jetzt weitergehen? In Berlin trafen sich (vor Corona) zwischen sechzig und achtzig Personen an jedem Sonntag in unserem Saal um...

(1-3) Alles neu

1. Juli 2020. Matthias, Anni und die Kinder erwachen in einer Wohnung voller Kartons, die darauf warten, ausgepackt zu werden. Die Kinder haben Ferien und würden gern am Stausee chillen. Aber heute ist der erste Arbeitstag für die Eltern - und der wird, hochmotiviert, begonnen. Das Büro (direkt neben der Wohnung) strahlt rein und aufgeräumt. Säuberlich beschriftete Ordner in sortierten Schränken, deren Öffnung einem Rätselspiel mit Zahlen und Schlüsseln gleicht. Beinahe ehrfürchtig betrachte ich die wohl sortierten Schubladen mit Büromaterialien. Wie lange das herrliche Ordnungssystem wohl unserer kreativen Arbeitsweise Stand halten wird? Die ersten Stunden im Büro dienen der Orientierung. Telefonnummern lernen (die eigene sollte man zumindest auswendig wissen), Akten sichten, Passwörter herausfinden. Eine ungewohnte Hilfe ist dabei die tolle Verwaltungsfachangestellte, die auf fast alle unsere Fragen eine Antwort wusste. Um halb elf trafen wir dann einen Teil der Mitarbeiter...

Abschied

Sechs Jahre sind wie im Flug vergangen. Freundschaften, Herausforderungen, Fehlschläge und Erfolge. Menschen, die uns ans Herz gewachsen sind. In einem bewegenden Gottesdienst nahmen wir Abschied von einer Gemeinde, die wir nie vergessen werden. Es erfüllt uns mit enormer Dankbarkeit, was wir seit Juli 2014 in Berlin erleben durften. Berlin, ick liebe dir. Ehrlich gesagt fühlt es sich nicht wirklich real an, diesen Ort zu verlassen. Ein letztes Mal grillen auf dem Hof mit ein paar wenigen Freunden, weil Corona keine großen Feste erlaubt. Abschied von Einzelnen, immer mit den Worten: "Wir bleiben in Kontakt." Mein Herz kommt nicht mit, bei dem Tempo der Ereignisse und den Umständen, die Umarmungen nicht erlauben. Die Kisten packe ich, aber selbst mein Kopf ist nicht ganz überzeugt davon, dass das alles gerade wirklich passiert. Und doch: es ist unser Leben. Wir ziehen weiter, von diesem gesegneten Ort in den nächsten. Das Wunderbare daran ist: Gott ist überall der...