Es ist wieder diese Zeit des Jahres: die Zeit, in der Schaufensterdekos nicht ohne Kürbisse auskommen (lecker!), in Spielzeugläden blutige Äxte und künstliche Narben verkauft werden und kleine Kinder als Hexen, Zomies und blutige Wesen um die Häuser ziehen.
Im Kino läuft der "Joker", und die Kostümläden für Erwachsene verkaufen Clownsklamotten.
Wie lustig, dieser allgegenwärtige Tod auf Latschen...!
... Finde ich auch nach Jahren der langsamen Gewöhnung an "Halloween" nicht.
Sicher, man kann es mit dem Wettern gegen Halloween übertreiben. Mittlerweile habe ich unzählige Artikel zum Thema gelesen (vor allem von frommen Autoren, da die anderen keinen Anlass haben, etwas dazu zu schreiben). Die einen zeigen auf, dass hier der Satan verehrt wird, wogegen wir Christen deutliche Zeichen setzen müssen.
Die anderen meinen, das sei doch alles eigentlich ganz gut geeignet, dass Kinder sich einmal mit ihren Ängsten auseinandersetzen. Und im Zuge dessen kann man ihnen dann etwas von Jesus erzählen, der den Tod besiegt hat.
Die damaligen Leiter und Mitglieder der Heilsarmeegemeinde (Korps) Berlin-Südwest hatten im Jahr 2007 angesichts der widersprüchlichen Meinungen zu Halloween eine gute Idee. Sie starteten ein Alternativfest für diejenigen, die keine Lust hatten, sich mit gruseligen Verkleidungen zu schmücken und Finger aus Würstchen gebettet in Hackfleisch und Ketschup zu essen.
"Hallo - was feiern wir eigentlich an Halloween?" So lautet die Frage, die dahinter stand.
Na klar, seit der Reformation feiern wir nicht mehr Allerseelen, die Nacht, in der die Geister aus der Totenwelt zurückkehren und von uns abgewehrt werden müssen.
Wir feiern die Tatsache, dass Jesus den Tod besiegt und eine gruselfreie Zone für uns geschaffen hat.
Seit 12 Jahren wird deshalb in der Fregestraße 12 am Reformationstag (31. Oktober) das Mittelalterfest "HalloWas" gefeiert.
Thematisch dreht sich alles um Martin Luther und seine Übersetzung der Bibel. Allein aus Gnade gerettet zu sein vor Tod und Teufel - das war die große Entdeckung für den gelehrten Luther und das Volk, dessen Sprache er sprechen wollte. Damit alle Menschen von der Angst befreit leben und sich über Gottes Liebe für sie freuen können: deshalb sorgten Luther und viele seiner Zeitgenossen dafür, die Bibel für jeden "Normalbürger" lesbar zu machen.
"HalloWas" hat sich mittlerweile zu einem großen Mittelalterfest mit vielen Besuchern entwickelt. Im letzten Jahr zählten wir ca. 350 Besucher, die an den Bastelstationen mittelalterliche Dinge herstellten, Spiele machten und Süßigkeiten absahnten.
Besonders beliebt sind die Showeinlagen der Berliner Rittergilde: Schwertkämpfe werden ausgefochten, Bogenschützen zeigen ihr Können und am Abend begeistert eine Feuershow die Zuschauer.
Natürlich fehlt in keinem Jahr ein kurzes Theaterstück, das die Erlebnisse Luthers aufgreift.
Auch artistische Einlagen sorgen dafür, dass sich bei "HalloWas" ganz sicher niemand langweilen muss.
Das ganze Fest wird von Ehrenamtlichen (größtenteils Mitgliedern der Gemeinde) ausgestaltet und finanziert sich durch die freiwilligen Beiträge von Menschen, denen es auf dem Herzen liegt, "HalloWas" zu einem ganz besonderen Ereignis zu machen.
Jetzt aber schnell in einen Kostümladen gelaufen und zwischen all den Vampirmänteln nach einem Prinzessinenkleid gesucht! Oder lieber nach einer Ritterrüstung? Wir freuen uns auf euch, an diesem Donnerstag, dem 31. Oktober 2019 zwischen 15.30 und 19.00 Uhr.
Zweikampf der Rittergilde |
Mittelalterfladen backen |
Feuershow |
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