"Oh Gott, die Heilsarmee!"
Ein solcher Satz zu Beginn eines regnerischen Sonntags könnte für Heilsarmeeoffiziere dezent demotivierend sein. Aber es war ja nicht der einzige seiner Art. Kurz zuvor hatte Matthias bereits ein ähnlich "nettes" Gespräch mit einem Mann. Der lehnte die Hilfe, die Matthias sich freundlich erbat, mit den Worten: "Für die Heilsarmee? Niemals!!", ab.
Gestern fand in Berlin der jährliche Marathon statt. Wie in jedem Jahr hatten wir einen Standplatz für die Heilsarmee organisiert, um die Läufer mit unserer Band, ein paar Leuten aus der Kapelle sowie zahlreichen anfeuernden Gemeindemitgliedern moralisch zu unterstützen. Der regnerische Sonntagmorgen begann mit einem kleinen Dilemma: der für uns bei der Organisationsleitung des Berlin-Marathon reservierte und genehmigte Standplatz war besetzt. Da hilft auch kein Dokument, wenn schon eine Trommlergruppe und Versorgungsstände dort aufgebaut sind, wo eigentlich unser Standort sein sollte. Vor Ort gab es keinen verantwortlichen Organisator, und die Mitarbeiter an den Versorungsständen waren nicht bereit, Platz für eine Band zu machen. Gut, die Laufstrecke ist lang. Wir verschoben also kurzerhand unseren Standort nach eigenem Gutdünken ein paar hundert Meter die Straße hinauf. Doch nun galt es, das nächste Problem zu lösen: Woher Strom für die Band bekommen? Natürlich hatten wir einen Standplatz mit Zugang zu Strom gebucht. Aber ein Verlängerungskabel für mehrere hundert Meter war nicht eingeplant. So begab Matthias sich also auf die Suche nach freundlichen Anwohnern, die uns (gegen Bezahlung, natürlich), einen Steckplatz zur Verfügung stellen würden. Mit oben genanntem Erfolg.
Zum Glück fanden sich doch noch freundliche Spender. Das Büro einer Partei und ein lokaler Burgerladen waren bereit, uns zu unterstützen. Mit einer Stunde Verspätung konnten wir unsere Zelte aufschlagen und die Band spielbereit machen.
"Oh Gott, die Heilsarmee!", stöhnte nun eine Frau, die in der Nähe stand. Was auch immer sie zu diesem Ausruf bewegte: vermutlich erfüllten sich ihre Erwartungen nicht ganz. Denn die Heilsarmee kann nicht nur schräg Gitarre spielen und singen oder Drehorgel spielen und ... (*fügen Sie hier Ihr Klischee ein*).
Die Heilsarmee rockte an diesem Regentag die Rheinstraße. Marathonläufer und Zuschauer begannen vor unserem Stand zu tanzen, und wir bekamen viele hochgereckte Daumen von Läufern, die sich noch einige Meter zuvor mit gequältem Gesichtsausdruck der leichten Steigung der Straße gewidmet hatten.
Für mich sind solche Begebenheiten ein Impuls, meine eigenen Vorurteile gegenüber Anderen zu hinterfragen. Wie schnell stempelt man eine Person oder Organisation ab, ohne sich wirklich mit ihr zu beschäftigen. Genauer hinschauen, zuhören, jedem Menschen eine Chance geben: das hat Jesus vorgemacht, und das möchten wir auch tun. Deshalb ist bei der Heilsarmee jeder herzlich willkommen, der auf der Suche nach persönlicher Annahme, nach Gott oder auch nur nach einem Teller warmer Suppe ist. Selbst, wenn er kurz zuvor noch stöhnt: "Oh Gott, die Heilsarmee!"
Ein solcher Satz zu Beginn eines regnerischen Sonntags könnte für Heilsarmeeoffiziere dezent demotivierend sein. Aber es war ja nicht der einzige seiner Art. Kurz zuvor hatte Matthias bereits ein ähnlich "nettes" Gespräch mit einem Mann. Der lehnte die Hilfe, die Matthias sich freundlich erbat, mit den Worten: "Für die Heilsarmee? Niemals!!", ab.
Gestern fand in Berlin der jährliche Marathon statt. Wie in jedem Jahr hatten wir einen Standplatz für die Heilsarmee organisiert, um die Läufer mit unserer Band, ein paar Leuten aus der Kapelle sowie zahlreichen anfeuernden Gemeindemitgliedern moralisch zu unterstützen. Der regnerische Sonntagmorgen begann mit einem kleinen Dilemma: der für uns bei der Organisationsleitung des Berlin-Marathon reservierte und genehmigte Standplatz war besetzt. Da hilft auch kein Dokument, wenn schon eine Trommlergruppe und Versorgungsstände dort aufgebaut sind, wo eigentlich unser Standort sein sollte. Vor Ort gab es keinen verantwortlichen Organisator, und die Mitarbeiter an den Versorungsständen waren nicht bereit, Platz für eine Band zu machen. Gut, die Laufstrecke ist lang. Wir verschoben also kurzerhand unseren Standort nach eigenem Gutdünken ein paar hundert Meter die Straße hinauf. Doch nun galt es, das nächste Problem zu lösen: Woher Strom für die Band bekommen? Natürlich hatten wir einen Standplatz mit Zugang zu Strom gebucht. Aber ein Verlängerungskabel für mehrere hundert Meter war nicht eingeplant. So begab Matthias sich also auf die Suche nach freundlichen Anwohnern, die uns (gegen Bezahlung, natürlich), einen Steckplatz zur Verfügung stellen würden. Mit oben genanntem Erfolg.
Zum Glück fanden sich doch noch freundliche Spender. Das Büro einer Partei und ein lokaler Burgerladen waren bereit, uns zu unterstützen. Mit einer Stunde Verspätung konnten wir unsere Zelte aufschlagen und die Band spielbereit machen.
"Oh Gott, die Heilsarmee!", stöhnte nun eine Frau, die in der Nähe stand. Was auch immer sie zu diesem Ausruf bewegte: vermutlich erfüllten sich ihre Erwartungen nicht ganz. Denn die Heilsarmee kann nicht nur schräg Gitarre spielen und singen oder Drehorgel spielen und ... (*fügen Sie hier Ihr Klischee ein*).
Die Heilsarmee rockte an diesem Regentag die Rheinstraße. Marathonläufer und Zuschauer begannen vor unserem Stand zu tanzen, und wir bekamen viele hochgereckte Daumen von Läufern, die sich noch einige Meter zuvor mit gequältem Gesichtsausdruck der leichten Steigung der Straße gewidmet hatten.
Für mich sind solche Begebenheiten ein Impuls, meine eigenen Vorurteile gegenüber Anderen zu hinterfragen. Wie schnell stempelt man eine Person oder Organisation ab, ohne sich wirklich mit ihr zu beschäftigen. Genauer hinschauen, zuhören, jedem Menschen eine Chance geben: das hat Jesus vorgemacht, und das möchten wir auch tun. Deshalb ist bei der Heilsarmee jeder herzlich willkommen, der auf der Suche nach persönlicher Annahme, nach Gott oder auch nur nach einem Teller warmer Suppe ist. Selbst, wenn er kurz zuvor noch stöhnt: "Oh Gott, die Heilsarmee!"
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